Die Linke

Deutschland hat eine neue sozialdemokratische Partei, nachdem die alte unter Schröder total versagte und nach rechts abtriftete hat sie heute eine Nachfolgerin. Der Name „SPD“ ist leider vergeben, also heißt die Neue Sozialdemokratie „Die Linke“. So ganz verkehrt ist der Name auch wieder nicht. Der paßt überall hin: es gibt linke Flügel in jeder Partei. „Die Linke“ vereint in sich all diejenigen, die früher im linken Flügel der SPD enttäuscht wurden und austraten und sie vereint andererseit jene, die kategorisch mit der alt-SED, später PDS und dem Kommunismus überhaupt gebrochen haben, jene, die es nach der Wende sehr eilig hatten, in diesem Staate anzukommen und anstelle eines klaren Klassenstandpunktes Pöstchen zu beziehen.

Mir dem Auto unterwegs hörte ich heute Bayern 5 – den Nachrichtensender. Da fiel ein Satz: „Die Linke“ ist im Staat angekommen. Präziser hätte es nicht formuliert werden können. Ernst als neuer Chef. Ich gratuliere! Da war der Sozialdemokrat La Fontaine schon näher an „Links“ als Ernst.

Immer mehr verstehe ich Lenin: „Einen Schritt vorwärts, zwei zurück.“

Eine weitere Meldung von B5 machte mich extrem wütend: Sarah Wagemknecht „darf“ nur als Stellvertreterin kandidieren, wenn sie sich von der kommunistischen Plattform löst. Wie links ist eine Partei, die so etwas fordert? – Es müßte doch Aistrittserklärungen hageln! Wenn Sarah Wagenknecht ehrlichen Herzens Kommunistin ist, müßte sie diese Forderung zum Anlaß nehmen, um einen Strich zu ziehen, all ihre Pöstchen, die sie im Europaparlament und sonstwo hat abgeben und sich endgültig von dieser Partei trennen. Es ist längst keine Frage eines zumutbaren Kompromisses mehr, den man eingehen sollte, es ist eine Frage des Klassenstandpunktes, der Ehrlichkeit den Genossen der kommunistischen Plattform gegenüber, der Aufrichtigkeit. Natürlich wäre es eine Entscheidung gegen gewisse Privilegien, die Sarah inzwischen genießt: sie bekommt mehr als reichlich Diäten, hat aber so viel Zeit, daß sie ein Buch nach dem anderen schreiben und veröffentlichen kann und zusätzlich an ihren Büchern verdient. Abgeordnete werden nicht für eínen 8-Stundentag bezahlt, sie erhalten Diäten, weil sie Abgeordnete sind, unabhängig davon welche Zeit sie tatsächlich für ihr Mandat aufbringen und damit ihrer Verantwortung den Wählern gegenüber nachkommen. Da macht auch eine kommunistische Sarah Wagenknecht keine Ausnahme.

Ich rate mal: Sarah Wagenknecht wird kandidieren… (…und hoffe inständigst, daß ich mich dieses Mal irre!)

Datum: Dienstag, 26. Januar 2010 20:32
Themengebiet: Aktuelle Politik Trackback: Trackback-URL
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Ein Kommentar

  1. 1

    Ein toller,treffender Artikel.
    Konnte wieder eine Wissenslücke schließen.
    Parteien kommen und gehen.
    Und wieder bildet sich eine „Neue“.
    Aber ist diese Partei wirklich so neu?
    Was will sie,und wer braucht sie?
    Diese Frage wird das Leben beantworten. -(sicher?)
    O. Lafontaine einst Vorsitzender der regierenden SPD,hat sein Parteibuch hingeschmissen,seinen Eintritt in die WASG erklärt und gemeint,daß die PDS deren natürlicher Verbündeter sei.
    G.Gysi nahm den Spielball auf.
    Seitdem geht in Deutschland ein „Gespenst“um,
    das Gespenst der gesamtdeutschen Linkspartei.
    Eine Linkspartei die sich von allen Formen eines Avantgarde- Anspruchs verabschiedet hat.
    Ich bekomme kalte Füße!

    P.S. Ich möchte mehr über die Kommunisten S.W.erfahren.Ist das möglich?

    Mit den besten Wünschen und noch mehr solche(!)
    Artikel.
    Gruß
    Karl

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