Beiträge vom Juni, 2011

Zu wenig Fachkräfte in Deutschland?

Freitag, 24. Juni 2011 14:27

Wieder wird eine irreführende Meldung in den Medien verbreitet. Selbt die Junge Welt bringt diese Schlagzeile kommentarlos – wie enttäuschend!

Man bedenke: inzwischen ist das Renteneintrittsalter erhöht worden. Es gibt sehr viele hochqualifizierte Fachräfte, die zu Hause rumsitzen und keine Chance auf einen Job haben. Mindestens noch mehr arbeiten in Tätigkeiten, für die sie ihr Fachwissen gar nicht benötigen. Warum? – In erster Lienie, weil sie für den Arbeitsmarkt zu alt sind. Wenn jemand erfolgreich studiert und gearbeitet hat, sollte man diesem Menschen zutrauen, daß sich dieser schnell in neue Gebiete einarbeitet – doch diese Chance bleibt ihm verwehrt.

Vor ein paar Jahren wurden Quereinsteiger gesucht, die in den Schulen IT-Wissen unterrichten sollten, weil es dafür keine ausgebildeten Lehrer gab. Sofort bewarb ich mich und sah darin eine Chance. Ich bewarb mich in verschiedenen Bundesländern. Meist kamen meine Bewerbungen kommentarlos zurück. Eine Absage wurde konkret: „Da Leute Ihren Alters im Auswahlverfahren sowieso keine Chnace haben, wird Ihre Bewerbung nicht berücksichtigt.“ – Primär ist das Alter, nicht das Wissen!

Ich war damals 52 Jahre alt, hatte also noch fast 14 Arbeitsjahre vor mir! 14 Arbeitsjahre reichen nicht aus?

Und jetzt eben diese Meldung in den Nachrichten – es würde an Fachkräften fehlen.

Auf mich wirkt das wie ein Faustschlag ins Gesicht. Wieder regen sich meine Depressionen, Löcher, in die ich falle, werden immer tiefer. Es ist gerade wieder so schlimm, daß ich zu heulen anfange, wenn ich mit jemandem telefoniere oder mich mit jemandem unterhalte und der Gesprächspartner klagt, wieviel Streß er auf Arbeit habe. Manchmal denke ich mir dann: lieber Streß als keine Arbeit. Zumindest ist man integriert, man hat Kollegen, fühlt sich als ein Teil der Gesellschaft. Als Arbeitslose bin ich ein Nichts. Jeglicher Antrieb in mir ist wie gelähmt, dadurch werden die Tage immer länger, unerträglich lang!

Die einen arbeiten bis zum Umfallen, die anderen gar nicht. Da steckt System dahinter: die zuviel arbeiten, Überstunden, Wochenenden, haben keine Zeit und Kraft mehr für aktive politische Arrbeit. Die anderen, die nicht arbeiten dürfen, sind aus er Gesellschaft ausgeschlossen, verlieren mehr und mehr soziale Kontakte. Diese finden keinen Weg zu politischen Aktivitäten. Ihnen wird es so gehen wie mir.

Wie schade, daß sich all die Arbeits~ und Chancenlosen nicht zusammenfinden, auf die Straße gehen und sich wehren. Es wäre eine ernstzunehmende Masse – eine Kraft, die nicht ignoriert werden kann.

Massen, besinnt Euch! Steht endlich auf! Wir sind Viele!

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Gedanken über den Weg zum Sozialismus

Freitag, 17. Juni 2011 17:40

Angeregt zum Thema hat mich der neueste Artikel auf Kommunisten online, eine vorausgegangene e-Maildiskussion überarbeitet hier einzustellen:

Natürlich muß alles auf den Prüfstein des Marxismus/Leninismus gelegt werden. Doch darf dabei nicht vergessen werden, daß die Praxis in der Gesellschaftsentwicklung, bedingt durch objektive und subjektive Faktoren, nicht linear zur Theorie verlaufen kann. Wie sollen Menschen, die noch derart geprägt sind vom anderen System – andere Wertevorstellungen, persönlicher Nutzen durch Machtpositionen, z.T. gewaltbereiten Denken (berechtigt und unberechtigt), unfähig, eigenes Handeln stets selbst zu hinterfragen und zu korrigieren usw. den perfekt nach Lehrbuch beschriebenen Kurs beibehalten?

So neigen Menschen meist dazu, sich selbst hervorzuheben, qualifizierte Menschen mißachten weniger qualifizierte, wohlhabende Menschen mißachten weniger wohlhabende, Menschen in Leitungspositionen neigen zu Arroganz und Überheblichkeit, das Streben nach Reichtum, nach Besitz, Konsum usw. Wir kennen doch die so schön als „menschlich“ bezeichneten Schwächen. Übrigens können wir solche Metamorphosen sehr prägnant bei den Grünen und jetzt bei den Linken beobachten. Gleichzeitig kann man es gut bei den sich als marxistisch/leninistisch bezeichnenden Parteien und Gruppierungen sehen – die Theorie wird vollkommen konträr ausgelegt – Grund sich zu trennen und abermals zu trennen. Und bei allem wird der Wille des Volkes, der arbeitenden Masse, außen vor gelassen.
Niemand ist in der Lage, die Menschen von heute auf morgen zu ändern, ihnen das Konsumdenken abzugewöhnen und andere Wertevorstellungen zu verinnerlichen. Vermutlich bin ich mit einem Gendefekt zur Welt gekommen, denn Geld, Besitz, Macht haben mich noch nie beeindruckt und waren für mich noch niemals Ziel irgendwelchen Handelns. Sehr wohl beeindruckt es mich, wenn ich Menschen erlebe, die selbstlos anderen helfen, die offen und ehrlich sind, auf die man sich verlassen kann, die bereit sind, nachzudenken, die einfach und bescheiden bleiben, den Bezug zur Masse nicht verlieren, egal, was sie besitzen und welche Position sie innehaben.

Ich wurde gefragt: ist diese und jene Partei oder Person marxistisch/leninistisch oder nicht?

Es ist einfach unmöglich, daß sich eine Partei, ein Land ganz konsequent nach Marx & Co. entwickelt, solange die Menschen so sind, wie sie sind. Niemand kann in der Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft Vorhersagen machen, niemand kann objektive Bedingungen mißachten, nur weil sie gerade stören, nein, man muß sich in allem darauf einstellen, auch einmal unpassende Entscheidungen treffen, um dann irgendwann, auch über Umwege und behaftet mit Kompromissen zum Ziel zu kommen.

Nur weil ein Bauer z.B. in Kuba auf eigene Kosten anbauen, jemand privat Handel oder ein Gewerbe betreiben darf, heißt das noch lange nicht, vom Ziel abzuweichen. Solange neue Wertevorstellungen nicht verinnerlicht sind und jeder sein Leben darauf einrichtet, ich gehe davon aus, daß das ein Prozeß von mehreren Generationen, also von mehreren hundert Jahren ist, müssen solche Kompromisse eingangen werden. Natürlich muß Kuba, darauf achten, seine Kontroll- und Steuerfunktion wahrnehmen, daß ein einzelner Bauer nicht zum Großgrundbesitzer mutiert, ein kleiner Bäcker nicht zum Nachteil anderer Bäcker expandiert und ein kleiner Händler nicht zum Handelsmonopol strebt. Aber wenn die Wirtschaft stagniert, wenn durch Embargos ein Land in den Ruin getrieben wird, warum sollte man nicht die noch vorhandene persönliche Energie Einzelner nutzen, um persönliche Motivation für gesellschaftlichen Nutzen einzusetzen?

In China, das ist meine Meinung, gerät alles außer Kontrolle (am 18.06.2011, 19:57 Uhr konkretisiert: In China hat man längst den Kurs Sozialismus verlassen und sich der Marktwirtschaft zugewandt.) da haben sich längst Einzelne am Volk maßlos bereichert – da hat der Staat, die m/l Partei vollkommen versagt, ist ihrer Kontroll- und Steuerfunktion nicht nachgekommen.

Haben z.B. Honecker, Ulbricht nun stets als Marxisten/Leninisten gehandelt? Nicht eine einzelne Person trifft Entscheidungen, hinter jedem Staatsoberhaupt stehen Berater, Wirtschaftsexperten, Gesellschaftswissenschaftler, Naturwissenschaftler, die Entscheidungen befürworten oder ablehnen, auf die sich eine einzelne Person als Präsident unbedingt verlassen können muß. Gleichzeitig gibt es Neider, Denunziationen, Verräter (wie Chrustschow) käufliche Subjekte (wie Gorbatschow) – auf wen also kann sich dieser einzelne Mensch an der Spitze eines Staates bedingungslos verlassen? Wie erkennt man bei einem Menschen Ehrlichkeit und Selbslosigkeit, wie erkennt man Verräter und Denunzianten, wie seine Gesinnung? Nichts steht ihm auf das Gesicht geschrieben.

Natürlich kann man den Handel mit dem politischen Gegner ablehnen, kann man auf Devisen verzichten. Doch was macht man, wenn einem Volk nicht reicht, was zur Verfügung steht? Wenn die Massen nach Konsum streben und nach sinnlosem Zeugs, nach dem letzten Modeschrei… Dann rennen Arbeitskräfte in Massen weg (wie in der DDR) – zu allererst die beim politischen Gegner dringend gebrauchten hoch geschulten Fachkräfte – Warum? Weil diese ganz private persönliche Interessen in den Vordergrund stellen und nicht nach marxistisch/leninistischen Wertevorstellungen leben wollen. Also suchst Du nach Möglichkeiten, Wegen, gehst Kompromisse ein, um das Volk zufriedenzustellen.

Was ich mit allem sagen will: Niemand kann den Sozialismus mit bürgerlich geprägten Menschen aufbauen. Wichtig ist es, die Richtung zum Sozialismus / Kommunismus einzuschlagen, unüberwindbaren Hindernissen mitunter auszuweichen, also objektiv auch mal vom Kurs abzuweichen, aber letzlich immer wieder den angestrebten Kurs einzuschlagen.

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Nur Hirngespinste?

Montag, 13. Juni 2011 12:47

Zu 2 Nachrichten kam mir so in den Sinn, daß sich alles wie folgt abgespielt haben könnte.

  1. 3 deutsche Soldaten werden in Afgahnistan erschossen. 3  junge Männer, die sich freiwillig an die Front gemeldet haben, weil sie am Arbeitsmarkt chancenlos sind oder Abenteuer erleben wollen. Doch es ist wirklich Krieg – mit allen Greueltaten, die ein Krieg mit sich bringt. Schnell sind diese 3 jungen Männer total überfordert, kommen mit dem Kriegsalltag nicht zurecht. Sie betäuben ihre Sinne und ihr Gewissen mit Alkohol und Drogen, werden auffällig wegen ihrer immer weniger kontrollierbaren Handlungen. Am Tag X drehen sie durch, sehen sich angegriffen, ohne es wirklich zu sein. Sie schießen blind in die Menschenmenge, lassen ihren Frust raus, auf Unschuldige. Der verantwortliche Offizier zieht sozusagen die Notbremse, indem er alle drei gezielt erschießt.Die Nachrichten vermelden dann, daß alle drei „hinterrücks und heimtückisch“ von den Taliban getötet wurden.
  2. EHEK grassiert nicht nur in Deutschland – und er kommt aus Deutschland……doch schuld ist eigentlich niemand. Nur schleppend kommen diverse Untersuchungsergebnisse an die Öffentlichkeit, die allesamt nichts aussagen.
    Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, daß alle erkrankten Menschen aus den unterschiedlichsten Bundesländern, auch die aus der Schweiz. Frankreich und Holland, ausgerechnet dieselben Nahrungsmittel zu sich nahmen, noch dazu vom selben Hersteller.

    Tappen die Behörden tatsächlich im Dunkel oder wird auf sie Druck ausgeübt? Jede angebliche Erkenntnis ist gemacht für die Medien, um von der eigentlichen Ursache abzulenken. Möglicherweise steht hinter allem ein Pharma-Konzern. Jährlich werden Unsummen Geldes ausgegeben, um neue, „wirksamere“ Pflanzenschutzmittel zu entwickeln. Aber noch mehr Geld wird von den Pharmakonzernen eingenommen, wenn ihre Produkte zum Einsatz kommen – und das kommen sie quasi per Gesetz. Kein Bauer kann sich dem Zwang entziehen. Es werden immer neue Produkte entwickelt, nicht weil sie so dringend gebraucht werden, sondern weil es die Profitgier diktiert.
    Mit besagten Mitteln werden Pflanzen nicht nur „geschützt“, oft auch geschädigt und fast immer immens belastet – Vor ein paar Jahren gingen etliche Bienenvölker kaputt – dieses Jahr ist es der  EHEK-Erreger.

    Oder wie wäre es damit?: Mit der Schweinegrippe konnte man trotz allen Rummels keine Milliarden schöpfen. Vielleicht gelingt es auf diesem Wege?

Ich betone: für alles habe ich keine Belege, es sind meine Hirngespnnste.

Thema: Aktuelle Politik | Kommentare (1)