Deutsche Politiker sind Wundertüten in der Narrenzeit

Es wird immer kurioser in der deutschen Politik. Nur lachen kann ich nicht so recht darüber:

Erst tun die Deutschen Politiker so, als könne die Finanzkrise überhaupt nicht Deutschland erreichen – und das, wo sie schon in Deutschland angekommen war. Man entschied sich, Steuergelder zu mißbrauchen und den Banken in den Rachen zu werfen. Natürlich alles nur für die dt. Bevölkerung! Dann tönte die deutsche Regierung, die deutsche Wirtschaft befände sich nach wie vor im Aufschwung, wo es doch seit Jahren abwärts geht. Nun gut, schließlich müssen sie jetzt klein beigeben, daß auch Deutschlands Wirtschaft Schaden nimmt. Der müsse nun auch noch durch Bürgschaften des Staates behoben werden. Wieder nur in Sorge um die Arbeitsplätze. Ich bin regelrecht gerührt ob dieser Fürsorge!

Auch beim Lesen der Jungen Welt habe ich den Eindruck, daß solch hochbrisante Themen nicht mehr vorausschauend aufgegriffen werden. Dabei ist doch alles ganz einfach wie 1 und 1 zusammenzuzählen.

1. Schon im Jahre 1989 befand sich die deutsche Bundesrepublik am Rande einer Wirtschaftskrise. Die deutsche Einheit mußte über’s Knie gebrochen werden. Die Staatsgelder der DDR flossen in marode Westunternehmen. DDR-Betriebe wurden billigst verscherbelt, anschließen unter angeblicher Unwirtschaftlichkeit geschlossen. Und schon war die Existenz des betreffenden Westunternehmens gerettet (vorerst). Die Produktion ging erst mal weiter – man hatte neue Kunden des DDR-Betriebes übernommen.

2. Lange reichte diese Vitaminkur nicht. Einfallsreich begann die deutsche Wirtschaft, ihre Produktion in Billiglohnländer zu verlagern. Auf einmal konnten sich die Preise deutscher Produkte international sehen lassen – ganz zum Ärgernis der anderen europäischen führenden kapitalistischen Länder trat Deutschland mit Dumpingpreisen durch Dumpinglöhne auf den internationalen Markt.

3. Das verschwenderische Leben und das Unvermögen der deustchen Finanz- und Wirtschaftsbosse riß neue Löcher auf  – das Geld wurde knapp. Nicht lange, dann brachte der Euro einen finanziellen Segen für die deutsche Wirtschaft. Anders als z.B. in Frankreich hielten sich die Politiker beide Augen zu und ließen es zu, daß die Preise nicht halbiert wurden, gemäß dem Eurowert gegenüber der D-Mark. Die Einführung des Euro war nichts anderes als die dreiste Vertuschung der sich anbahnenden Inflation. Auch dieses Polster reichte nicht lange vor – erwartungsgemäß ließ die Kaufkraft nach, der Absatz der Produkte im Inland verlief immer schleppender. Aber noch konnte man verkünden: Deutschland ist Exportweltmeister! Alles nur Augenauswischerei, denn schon kündigte sich

4. die weltumgreifende Finanzkrise an. Niemand hatte es vorhergesehen? Ich glaube nicht an Märchen, wenn man vom Wunder des Börsenmarktes berichtet. Für mich sind die Aktionen am Börsenmarkt genau kalkuliert und verfolgen ein Ziel. Nichts ist dort dem Zufall überlassen. Jeder Gewinn, jeder Einsturz ist handgemacht! Die Börse ist eine Einrichtung des öffentlichen Betruges, wer sich mit ihr einläßt, geht auf Glatteis tanzen. Natürlich blieb es nicht aus, daß auch Deutschland seine Quittungen für Spekulationen und Betrug serviert bekam. In unserer Zeit gibt es keine Krise, von der einzelne Länder verschont bleiben. Zu sehr sind Wirtschaft und Finanzen international verflochten – fast undurchschaubar ist dieses Dickicht.

5. Keine Einsparung bei Gehältern durch die Einführung von 1-Euro-Jobs, bei den untersten Schichten der Bevölkerung durch die Einführung von Harz IV, keine Steuererhöhung reichen aus, um eine marode Wirtschaft zu retten.

6. Es kommt auch nach Deutschland, was kommen muß: die Wirtschaftskrise! Natürlich! Wer wundert sich darüber? Wer versucht zu leugnen, es nur auf einzelne Unternehmen zu beziehen? Unsere Politiker! Sie verabreichen uns tagtäglich Beruhigungspillen und die meisten Menschen in unserem Staat schlucken brav die unbekömmliche Medizin ohne sie zu hinterfragen. Ich wünsche mir sehr, daß die Nebenwirkungen nicht lange auf sich warten lassen und die Gedärme sich zu regen beginnen. Meint die deutsche Politik, allen voran eine Angela Merkel, man könne eine Finanz- und Wirtschaftkrise durch Staatdarlehen abwenden? Mensch, Angela, wo warst Du, als im Grundstudium das Marx’sche Kapital mit all seinen Gesetzmäßigkeiten behandelt wurde? Warst du eine derjenigen, die sich vor solchen Vorlesungen gedrückt haben? Schade! Wirklich schade! – Du würdest heute mehr verstehen über die laufenden Prozesse in Deutschland und auf der ganzen Welt. Eine Wunderblume hatte die deutsche Politik bereits: Norbert Blüm. Jetzt willst Du es ihm mit deinem ganzen Kabinett ihm nachmachen? Wie jämmerlich und peinlich!

Datum: Mittwoch, 19. November 2008 15:29
Themengebiet: Aktuelle Politik Trackback: Trackback-URL
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