Kritik…

…an meiner Einschätzung der KPD-Ost, die wie die Linke, in den Bundestag einziehen und allgemein linke Kräfte in sich vereinen will?
Ich bleibe bei meiner konsequent ablehnenden Haltung solchen Gebarens gegenüber. Nicht der Name, sondern der Inhalt ist entscheidend.

Es bringt uns keinen Schritt weiter, unnütze Kompromisse nur der Masse wegen einzugehen. Die Partei der Arbeiterklasse ist eine mit Wissen ausgestattete Vorhut selbiger mit klaren Zielstellungen in nur eine Richtung!

Was ich an der SED stets stark kritisierte: den Ausbau dieser Partei zur Massenpartei. Alles wurde aufgenommen, was nicht widersprach. Dadurch verlor die Partei ihren Charakter, ihre Ausstrahlung und ihre Akzeptanz in der Gesellschaft. Keine aktuelle Situation zwingt uns derzeit, vom Kurs abzuweichen, unnütze Kompromisse einzugehen. Im Bundestag könnte derzeit keine Opposition einen Kurswechsel erzwingen. Jeder Bürgemeisterposten kann nur die Politik des Kapitals ausführen und damit durch Unglaubwürdigkeit unserer Sache mehr schaden als nützen.

Immernoch muß ein Schritt nach dem anderen gegangen werden – der erste Schritt ist: sich finden und einen revolutionären Kern formieren. Erst wenn ein unbeugsamer unbestechlicher Kern von Kommunisten sich gefunden und organisiert hat, kann man den zweiten Schritt vorbereiten – Massen erreichen! Die erreichen wir niemals mit unzähligen Stellungnahmen zu jedem politischen Ereignis; keine unzähligen Zitate der Klassiker. – Eine klare Analyse der aktuellen Prozesse, kurz und verständlich in der Sprache der Arbeiter, Hilfe für die Ärmsten und Schwächsten der Gesellschaft organisieren – das ist wichtig! Dazu brauchen wir für diesen revolutionären Kern gut ausgebildete kluge Köpfe. Wir müssen aufhören, uns gegenseitig zu zeigen, was wir alles gelernt und auf dem Kasten haben… Taten bewirken mehr als Worte

Eine revolutionäre Situation ist nicht in Aussicht, doch wenn sie kommt, müssen wir vorbereitet sein. Erst dann ergibt sich eventuell die Notwendigkeit, sich mit anderen linken Kräften für den Kampf zu vereinen, ohne auch nur einen Moment lang die Führungsrolle aufzugeben.

Das ist für mich das Maß, nach dem ich linke oder sich gar kommunistisch nennende Parteien und Organisationen beurteile und einschätze.
Und davon weiche ich keinen Millimeter breit ab!

Datum: Dienstag, 26. Juni 2012 17:16
Themengebiet: Allgemein Trackback: Trackback-URL
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3 Kommentare

  1. 1

    Hallo zusammen,

    dem ist nur zuzustimmen – und zu ergänzen: Bei der Sammlung von Kommunisten mit dem Ziel der Bildung einer kommunistischen Partei (die diesen Namen auch verdient), darf es keine inhaltlichen Kompromisse geben – ich betone KEINE INHALTLICHEN (mit wem auch immer). Es reicht nicht aus sich nur zum M/L mit Worten zu bekennen (siehe auch „Gemeinsame Erklärung…“ – 09.06.12) – das haben wir in der SED, der SED/PDS, der PDS, der PDL bis zum Erbrechen erfahren dürfen, wie Verräter und Karrieristen auf Grund ihrer „Bekenntnisse“ die wissenschaftliche Theorie des M/L verkrüppelt haben.
    Da kann noch so oft die „Einheit von Marxisten/Leninisten“ gebetsmühlenartig beschworen werden – es bleiben Worthülsen, wenn sie nicht mit Inhalten gefüllt sind. Auch wenn man noch so viele „Bündnisse zur Schaffung von Einheiten“ zu „entwickeln“ versucht herbei zu predigen, um die bestehenden „unterschiedlichen Ansichten zu überwinden“ (seit über zwanzig Jahren wird diese Theorie breitgetreten – ohne Erfolg) – Einheit der Kommunisten wird durch Klarheit erkämpft – nicht durch ein Einheitsallerlei.

    Bündnisse, Aktionseinheiten – JA – zur Durchsetzung von politischen Forderungen, sozialen Leistungen – bis hin zum Kampf gegen Faschismus („Wenn es um den Kampf gegen den Faschismus geht, verbinden wir uns mit dem Teufel. Wir vergessen aber nicht, wer der Teufel ist!“).
    Aber bei der Bildung einer kommunistischen Partei verbünden/vereinen sich Kommunisten niemals mit DKP/Die Linke oder sog. linke Parteien – warum auch? Die haben in ihren Programmen und mit ihren Taten bewiesen, daß sie mit einer revolutionären, radikalen („…das Übel an der Wurzel packen…“) Änderung der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse nichts im Sinn haben.

    Wenn im „Manifest“ festgestellt wurde, die Kommunisten seien „der entschiedenste, immer weitertreibende Teil der Arbeiterparteien aller Länder; sie haben theoretisch vor der übrigen Masse des Proletariats die Einsicht in die Bedingungen, den Gang und die allgemeinen Resultate der proletarischen Bewegung voraus.“ – dann stellt sich die Frage, welche theoretischen Grundlagen die KPD geleitet haben, diese „Gemeinsame Erklärung…“ (09.06.12) der Weltöffentlichkeit zu präsentieren.

  2. 2

    Genau! Z.B. hat das Dresdner Bündnis „Dresden nazifrei!“ volle Berechtigung; bloß: solch ein Bündnis zu nehmen, um nach diesem Beispiel eine kommunistische Partei zu formieren ist nicht nur fragwürdig, sondern total daneben.

  3. 3

    Ganz so einfach ist es nicht. Richtig ist zunächst einmal, dass kein Abstrich an der wissenschaftlichen Weltanschauung der Arbeiterklasse gemacht werden kann. Ein KP, die nicht den M/L konsequent anwendet, ist keine KP sondern ein Verein. Richtig ist auch, dass sich Kommunisten nicht mit „linken“ Parteien verbünden. Wir sind keine Linken sondern Kommunisten. Linke sind stets Vertreter der Bourgeoisie, ob sie das wahr haben wollen oder nicht. Aber Vorsicht, Bruttoertrag, wenn Du DKP und andere in einen Topf wirfst. Die Führung der derzeitigen DKP ist zweifellos reformistisch und opportunistisch. Aber sind die Mitglieder der DKP das auch? Müßten wir nicht die Kommunisten in der DKP stärken, damit sie ihre Verräter-Führung endlich los werden?
    Kommunisten sind der Teil der Arbeiterklasse, der die Einsicht in den gang der Dinge hat. Deshalb müssen die Kommunisten auch versuchen, alle möglichen verbündeten zu gewinnen und nicht, sie zu verprellen. denken wir immer wieder an die „Sozialfaschismus-Theorie“ der KPD in der Weimarer Republik. Welcher schaden ist dadurch Deutschland und der Welt entstanden. Nun versteht mich bitte nicht falsch, Genossen, ich will die nachfolgende Entwicklung keineswegs der KPD in die Schuhe schieben. Aber ohne diese These, die die Aktionseinheit damals mit verhinderte, hätte der Faschismus vielleicht gestoppt werden können.
    Allerdings frage ich mich auch manchmal, was sich manche „Genossen“ bei der Absonderung solcher Pamphlete denken, wahrscheinlich nichts.
    Bolivar

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